In unserem Schulgebäude gibt es zwei große Wandbilder*. Eines stellt das Epos von Parzival und das andere das Märchen
von Iwan, dem Dummkopf dar.
Parzival und Iwan passen zunächst gar nicht zum Muster eines vernünftigen, nützlichen
Menschen. Sie sind etwas „verquer“, begehen Torheiten und auch Missetaten. Doch sie lernen aus ihren Erfahrungen und
machen wichtige Entwicklungsschritte, denn sie handeln aus ehrlichem Herzen und haben auch den Mut, ungewöhnliche Wege
zu gehen. Am Ende heiratet Iwan die Prinzessin und Parzival wird in die Runde der Gralsritter aufgenommen.
Wenn Schüler zu uns kommen, so sind es auch oft solche, die nicht richtig „funktionieren“ und nicht in das gängige Bild
eines guten Schülers passen. Aus unserer langjährigen Erfahrung wissen wir jedoch, dass in jedem Kind unentdeckte
Fähigkeiten schlummern, die zum Vorschein kommen, wenn man ihm die Möglichkeit gibt, diese zu entfalten und zu seinem
eigenen Lebensrhythmus zu finden.
Den uns anvertrauten Kindern dabei zu helfen, haben wir uns zur Aufgabe gemacht
und sind bereit, dafür auch neue, ungewohnte Wege zu gehen. Die Erfahrungen der Waldorfpädagogik sind uns bei unserer Arbeit
eine wichtige Grundlage.
*geschaffen 2001/2002 von Gotthilf Michael Pütz